Kann Yoga unsere Selbstheilungskräfte unterstützen?

von Okt 7, 2020Hormone, Yoga0 Kommentare

Wir Menschen sind von Natur aus so ausgerichtet, dass wir uns im Grunde in vielen Situationen selbst heilen können. Unser Körper weiß ganz intuitiv wie was er tun muss, um zu regenerieren und Krankheiten zu bekämpfen. Doch in der heutigen Gesellschaft leiden plötzlich immer mehr Menschen an chronischen Krankheiten und solchen, die unser Körper alleine nicht mehr zu meistern scheint.

Yoga kann unseren Körper unterstützen, sei Selbstheilungskräfte wieder anzukurbeln.

Yoga und unser vegetatives Nervensystem

Unser vegetatives Nervensystem besteht aus zwei Teilen, dem sympathischen und dem parasympatischen Nervensystem. Das sympathische ist dazu da, zu kämpfen, zu fliehen (Fight-or-flight-modus) und produktiv zu sein. Das parasympathische hingegen kümmert sich um Verdauung, Regeneration und Fortpflanzung.

Mit dem erhöhten Druck in unserer Gesellschaft immer produktiv zu sein, und anderen Stressoren, die uns in den Fight-or-flight-modus versetzen, verbringen wir immer mehr Zeit im sympathischen Nervensystem. Das parasympathische Nervensystem wird vernachlässigt.

Oft stehen wir unter so viel Stress und Strom, dass wir sogar in Zeiten, in welchen normalerweise das parasympathische Nervensystem aktiv ist, wie wenn es Zeit ist zu schlafen, wir es nicht mehr schaffen zur Ruhe zu kommen, und in dieses zu wechseln. Und an dieser fehlenden Entspannung, in welcher unser Körper uns normalerweise regeneriert und sich „heilt“, leidet natürlich auch unsere Gesundheit.

Im Yoga können wir hier ansetzen und das parasympathische Nervensystem bewusst aktivieren und unterstützen. Vor allem im Yin und Moon Yoga, wie auch beim Yoga Nidra, üben wir, wieder in diesen parasympathischen Zustand zu gelangen, sodass es uns auch zu Hause wieder leichter fällt, abzuschalten und zu schlafen. Das gelingt uns unter anderem durch gezielte Entspannungsübungen und Yogahaltungen, aber auch durch Atemübungen, Mantras und Meditation.

Atemübungen, Mantras und Meditation im Yoga zur Unterstützung unserer Selbstheilungskräfte

Stress entsteht uns meist mental, weniger durch körperliche Gefahr. An diesem mentalen Stress setzt Yoga zum Beispiel mit bewusstem Atmen an. Wenn wir uns auf unseren Atem konzentrieren, auch wenn die Gedanken hin und wieder abdriften, helfen wir damit unserem Geist zur Ruhe zu kommen. Mit Mantras bleiben wir bei der Sache.

Mantras sind meist kurze Sätze die du entweder singen oder dir in der Stille mit jedem Atemzug vorsagen kannst. Vor allem während der Meditation kann dir der Fokus auf ein Mantra helfen, mit deinem Geist zur Ruhe zu kommen. Sehr beliebt ist hier zum Beispiel, dass du dir in der Meditation bei der Einatmung sagst „lass“, bei der Ausatmung „los“.

Lass los.

Zudem gibt es auch Atemübungen, die einen direkten beruhigenden Effekt auf unser Nervensystem haben, wie zum Beispiel die Brahmani (schwarze Hummel) Atemübung. Hier atmest du ganz normal durch die Nase ein, und machst dann beim Ausatmen ein summendes Geräusch, wie eben von einer Hummel. Dies wiederholst du 10-15 Atemzüge, bevor du wieder in eine natürliche Atmung übergehst. Die Vibration dieses Summens hat einen sehr ausgleichenden Effekt auf dein Nervensystem, und hilft dir dich wieder zu zentrieren und zur Ruhe zu kommen.

Verbindung mit Körper und Emotionen im Yoga zur Unterstützung unserer Selbstheilungskräfte

Oft gelangen wir durch den Stress unseres Alltags in ein Gefühl der Taubheit, sowohl körperlich, als auch emotional. Wir blenden alles aus, was uns eventuell davon abhalten könnte, unsere beste Leistung zu bringen. Wir haben keine Verbindung mehr zu unserem Körper, und seinen Bedürfnissen, und schlucken „unnütze“ Gefühle einfach runter.

Durch die fehlende Verbindung mit unserem Körper, der dann oft nur noch ein „Kopf-Taxi“ ist, fehlt uns oft auch der Bezug dazu, wie es um ihn steht. Solange, bis er nicht mehr so funktioniert wie er soll. Dann greifen wir oft lieber zu Schmerzmitteln und anderen Medikamenten statt nach der Ursache einer Krankheit zu suchen. Auch wenn diese eventuell „nur“ fehlender Schlaf und Ruhe ist. Wenn wir im Yoga jedoch wieder mit unserem Körper in Verbindung treten, lernen wir, ihn mit der Zeit auch immer besser zu lesen. Wir unterstützen ihn dann bewusst dabei, sich selbst zu heilen.

Unterdrückte Gefühle werden aus yogischer Sicht auch oft in unserem Körper gespeichert und können dadurch zu körperlichen Beschwerden führen. Enge in der Hüfte zum Beispiel wird oft mit unterdrückter Trauer und Angst assoziiert. Yoga setzt hier an, indem es uns hilft, wieder Raum zu schaffen. Wir lösen unsere Emotionen körperlich, wir fühlen sie und lassen sie gehen.

Durch das bewusste zulassen, fühlen und loslassen von Emotionen während der Yogapraxis können körperliche Beschwerden reduziert, und Blockaden unserer Selbstheilungskräfte gelöst werden.

Entgiftung hormoneller Ausgleich durch Yoga zur Unterstützung unserer Selbstheilungskräfte

Und zu guter Letzt können wir unsere Selbstheilungskräfte durch Yoga unterstützen, da Yoga die Entgiftung unseres Körpers anregt. Durch die Anregung der Durchblutung unserer Bauchorgane, aber auch die Stimulierung unseres Fasziengewebes, können Giftstoffe gelöst werden. Wir unterstützen unsere Organe so aktiv dabei, diese auszuscheiden.

Dies gilt auch für überschüssige Hormone, welche den ganzen Organismus durcheinander bringen können.

Daher kann uns Yoga auch dabei unterstützen, unser Hormonsystem wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wir helfen dem Körper dabei, wieder richtig zu funktionieren. Dies ist besonders relevant für uns Frauen, wo schon kleine Abweichungen in unserem Hormonhaushaltgroße Auswirkungen auf unsere Gesamtgesundheit haben können. Indem wir also unsere Hormone ausgleichen, unterstützen wir unsere Selbstheilungskräfte dabei auch an der richtigen Stelle anzusetzen.

Was sind deine Erfahrungen in Bezug auf Yoga und deine Selbstheilungskräfte? Erzähle es mir gerne in den Kommentaren.

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