Ich empfehle Yoga für Endometriose aus vielerlei Gründen. Neben dem psychologischen Effekt von Yoga auf Endometriosebetroffene, wovon ich hier gesprochen habe, sowie dem Einfluss von Yoga auf unsere Hormone und unser vegetatives Nervensystem, wovon ich nächste Woche berichten werde, beeinflusst Yoga natürlich auch unsere Muskeln, Sehnen und Faszien.
Muskel und Sehnen spielen zusammen im Yoga für Endometriose
Aufgrund der Erkrankung sind wir Frauen mit Endometriose oft sehr verspannt im unteren Bauchraum und im Becken. Bei den Bauch- oder Unterleibskrämpfen, die viele von uns während der Periode oder manchmal auch einfach so haben, ziehen sich die Muskeln in diesem Bereich zusammen und können verkrampfen. Aber auch die Besuche bei Frauenärzten, wo wir immer und immer wieder unsere Beine spreizen müssen und verschiedenste unangenehme Untersuchungen über uns ergehen lassen müssen, können dazuführen, dass wir hier sehr angespannt sind. Das resultiert meistens darin, dass wir unter anderem sehr eng in der Hüfte sind und nicht viel Kraft in den Bauchmuskeln aufbauen können.
Zudem können Verspannungen im Hüftbereich auch an anderen Stellen im Körper ausgeglichen werden. Diese werden dadurch dann auch überstrapaziert. Ich bin zum Beispiel sehr eng in der linken Hüfte, da ich auf der linken Seite am meisten von der Endometriose betroffen bin. Und aufgrund von unbewussten Ausgleichsbewegungen meines Körpers dazu habe ich nun Problemen im linken Knie und den Fußgelenken.
Indem wir im Yoga unter anderem durch Hüftöffner das Becken sanft dehnen und entspannen, können wir diese und andere betroffene Körperregionen entlasten. Die Dehnung zum Beispiel der Beinrückseiten und des Psoasmuskels, der die Hüfte mit den Beinen verbindet, hat ebenfalls einen positiven Effekt auf die Entlastung des Hüftbereichs.
Der Psoas spielt insofern nochmal eine besondere Rolle, da er sehr sensibel auf Stress jeder Art reagiert. Wenn wir gestresst sind, und wir in einen fight-or-flight Modus gehen, spannt er sich an. Dies liegt daran, dass er sich darauf vorbereitet entweder los Sprinten zu können oder zu kämpfen. Und während das natürlich auf alle Menschen zutrifft, sind Frauen, die von Endometriose betroffen sind, besonders betroffen, weil wir oft unter fast schon chronischem Stress leiden. Den Psoas zu dehnen hat daher oft auch eine sehr entspannende Wirkung.
Arbeit mit Faszien im Yoga für Endometriose kann Wunder bewirken
In der Yogapraxis, vor allem, wenn wir Yin oder Moon® Yoga üben, aktivieren wir auch das Fasziengewebe. Dieses umspannt unseren gesamten Körper. Wenn wir durch bestimmte Haltungen „Stress“ auf die Faszien ausüben, wird Hyaluronsäure ausgeschüttet. Dadurch wird das Gewebe befeuchtet und wieder geschmeidiger. Dies führt dazu, dass wir bestehende Verklebungen sanft lösen und neuen vorbeugen können.
Dies ist besonders interessant bei Endometriose, da wir ja vor allem im Unterleib oft an Verklebungen leiden. Diese können, wenn sie nicht gelöst werden zu Verwachsungen werden. Wenn wir also regelmäßig Yoga üben, können wir dem hier sanft entgegenwirken und langfristig Schmerzen reduzieren.
Ich empfehle dir den folgenden Film anzusehen, um mehr über Faszien zu lernen. Hier wird zwar nicht direkt auf Endometriose eingegangen, aber man bekommt ein sehr gutes Verständnis darüber wie Faszien funktionieren.
Außerdem wird bei Yoga natürlich die Durchblutung des gesamten Gewebes im Unterleib und unserer Sexualorgane angeregt. Dadurch können mehr Nährstoffe und Sauerstoff diesen Bereich erreichen, was die Heilung fördert.
Leidest du auch unter Verklebungen und Verspannungen im Unterleib? Haben sich deine Beschwerden in diesem Bereich durch Yoga verbessert? Erzähle mir davon in den Kommentaren.
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