Der Zyklus der Frau spiegelt den Zyklus der Natur, wie auch den Mondzyklus. Wir teilen ihn in vier Phasen ein: die Menstruation, die dem Winter und dem Neumond entspricht; die Follikelphase, die dem Frühling und dem zunehmenden Mond entspricht; dem Eisprung, der dem Sommer und dem Vollmond entspricht; und die Lutealphase, die dem Herbst und dem abnehmenden Mond entspricht.
Letzte Woche haben wir uns der Menstruation, dem Neumond und deinem inneren Winter gewidmet. Heute schauen wir uns die Follikelphase, entsprechend der Zeit des wachsenden Monds und deinen inneren Frühling genauer an.
Also was passiert in uns in der Follikelphase?
In Follikelphase bereiten sich mehrere Eizellen (ca. 6-8, auch Follikel genannt) in unseren Eierstöcken auf einen möglichen Eisprung vor. Diese sind von einem Eiblässchen umgeben. Hierbei wird Estradiol, eine Form von Östrogen, produziert, welches die Gebärmutterschleimhaut dazu anregt sich wieder aufzubauen, um auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Der Östrogenspiegel in unserem Blut hat sein Peak kurz vor dem Eisprung, wobei letzterer durch einen plötzlichen Abfall des Östrogenspiegels ausgelöst wird. Aber dazu nächste Woche mehr.
Man muss jedoch dazu sagen, dass das Heranreifen von Follikeln, bis sie reif für einen möglichen Eisprung sind, ca. 100 Tage dauert. Das heißt die Qualität deiner Eizellen in diesem Zyklus und von letzterem im Allgemeinen, spiegelt also zum Teil dein Verhalten in den ganzen letzten drei Zyklen wider. Zyklusbewusstes Leben ist daher ein langfristiges Unterfangen…
Und wie hängt das jetzt mit dem wachsenden Mond und dem Frühling zusammen?
Der Mondzyklus hat dieselbe Länge, wie der durchschnittliche Zyklus einer Frau, und zwar 28,5 Tage. Und genauso, wie er durch einen Zyklus des Wachsens und des Schwindens geht, gehen wir Frauen monatlich durch unseren Zyklus. Ja, so wie die Sichel des wachsenden Mondes zunimmt und wächst, wachsen die Follikel in uns heran und steigt unsere Energie. Wenn wir keinen natürlichen Zyklus haben können wir uns daher nach dem Mondzyklus richten, um mit unserer zyklisch weiblichen Natur verbunden zu bleiben.
Im Frühling fangen die Pflanzen an zu sprießen und zu wachsen und strotzen nur so von Energie. Es kommt Bewegung in die Natur, die während des Winters zur Ruhe gekommen war. Genauso kehrt in der Follikelphase nach der Menstruation die Lebenskraft in unseren Körper und Organismus. Aus diesem Grund wird diese Phase auch unser innerer Frühling genannt.
Wie kann ich die Follikelphase für mich nutzen?
Wir haben in der Follikelphase meist überdurchschnittlich viel Energie und Tatendrang, da der steigende Östrogenhaushalt uns dazu anregt raus in die Welt zu gehen, um einen möglichen Fortpflanzungspartner zu finden. Diese Energie und der damit einhergehende Fokus können wir jedoch für alle unsere Lebensbereiche nutzen. Es bietet sich zum Beispiel an, in dieser Phase neue Projekte zu beginnen, Arbeiten zu verrichten, die viel Konzentration verlangen, oder unser Sozialleben auszukosten.
Wie du auch im Frühling Samen säst, kannst du in dieser Zeit auch in deinem Leben gut Samen sähen für Dinge und Vorhaben, die du dir wünschst. Dies kann sehr kraftvoll sein und ist eine super Ausrichtung für deinen restlichen Zyklus bieten.
Gibt es etwas beim Yoga während dieser Phase zu beachten?
Beim Yoga und Sport im Allgemeinen sind dir in dieser Phase eigentlich keine Grenzen gesetzt. Du kannst sie daher ideal zum Kraftaufbau und für körperlich anstrengendere dynamische Yogaarten wie Vinyasa Yoga nutzen, um deinen Kreislauf hier richtig in Schwung zu bringen.
Du solltest jedoch darauf achten, den Übergang aus der Menstruation sanft zu gestalten, da hier anfangs noch eine erhöhte Verletzungsgefahr bestehen könnte. Vor allem im Bereich des unteren Rückens und mit Übungen, für die deine Bauch- und Beckenbodenmuskulatur fest sein sollten, ist Vorsicht geboten.
Außerdem solltest du auch darauf achten, dich in dieser Zeit nicht zu übernehmen. Denn durch den Enthusiasmus, der mit unserem erhöhten Energielevel einhergeht, kann es schnell passieren, dass wir uns etwas überschätzen. Und wenn wir in dieser Zeit dann aus Versehen unsere Energiereserven anbrauchen oder gar aufbrauchen, hat das einen massiven Einfluss auf den Rest dieses Zyklus.
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